Vom Kloß im Hals bis zur Laus, die einem über die Leber läuft
Beschwerden, mit denen sich die Gastroenterologie beschäftigt, spiegeln sich seit alters in zahlreichen Redensarten. Kein Wunder, wenn auch heute weit über die Hälfte aller Menschen bei ihrem Arzt über Schwierigkeiten mit dem Magen-Darm-Trakt berichtet …
Die Gastroenterologie befasst sich mit Erkrankungen, die Mundhöhle, Magen, Darm oder After betreffen. Auch Veränderungen von Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Milz gehören in dieses Fachgebiet sowie alle Störungen der Verdauung – schließlich vollzieht sich ein komplizierter und auf ganz verschiedenen Ebenen störanfälliger Prozess, bis aus der Semmel, die wir essen, Stuhlgang geworden ist, den wir wieder ausscheiden.
Auch die Untersuchung der Darmflora ist in diesem Fachgebiet verankert. Die Darmbakterien, die immerhin ein bis zwei Kilogramm vom Körpergewicht eines Menschen ausmachen, stehen in einer faszinierenden Beziehung zu normaler und gestörter Organfunktion wie beispielsweise Übergewicht, Herzinfarktrisiko oder neurologischen Funktionsstörungen. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Auslösung eines Reizdarms – und sie können sogar Einfluss darauf nehmen, wie wirksam manche Chemotherapie bei einem Tumorleiden sein wird.
Ganz gleich, ob man nun unter Bauchweh, Übelkeit oder Durchfall leidet, ob sich die Haut gelb verfärbt oder es am After brennt – Gastroenterologen finden heraus, welcher der vielen möglichen Auslöser dahinterstehen könnte und welche Behandlung sinnvoll ist. Dazu versuchen sie, durch gezielte Fragen die wahrscheinlichsten Gründe für die Beschwerden herauszufiltern, um sodann mithilfe spezieller Untersuchungen die Ursache zu finden und das Problem so schonend wie möglich zu beheben.
Dabei stehen folgende Spezialuntersuchungen zur Verfügung:
Laboruntersuchungen, denn sie helfen unter anderem Lebererkrankungen zu entschlüsseln.
Ultraschall einschließlich Farbduplexsonographie von Schilddrüse, Herz, Gefäßen, Leber und anderen Bauchorgenen. Dabei finden sich zum Beispiel oft Gallensteine als Ursache von krampfartigen Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen.
Die Magenspiegelung ist unerlässlich, wenn ein Patient über neu aufgetretenes Sodbrennen klagt, um zu prüfen, ob ein Geschwür oder gar ein Tumor vorliegt – was Gott sei Dank nur bei einem kleinen Prozentsatz der Fall ist.
Eine Darmspiegelung erlaubt es, Darmkrebs (oder am besten sogar seine Vorstufen) rechtzeitig zu erkennen – immerhin liegt das Risiko, im Laufe des Lebens daran zu erkranken, bei fünf bis sieben Prozent; nur eine Darmspiegelung kann dieses Risiko senken, und zwar um 90 Prozent!
Hier finden Sie mehr Infos zum Ablauf einer Magen- und Darmspiegelung.
Falls eine noch genauere Abklärung nötig erscheint, besteht die Möglichkeit zur Untersuchung der Leber per ARFI-Technologie (Acoustic Radiation Force Impulse) und gegebenenfalls Einsatz von Kontrastmittel im Leberzentrum München, mit dem wir eng kooperieren.